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Best Practices für Ihre Backup- & Restore-Strategie

Backup-and-Restore

Alle reden von Backup-Strategien und Backup-Konzepten. Doch kaum jemand erklärt, was die Themen so relevant macht. Bringen wir es auf den Punkt: Backup ist wichtig. Doch ohne die funktionierende Wiederherstellung ist der Aufwand vergebens! Denn: Keine Daten = kein Geschäft.

Keine Panik im Katastrophenfall

Aufgrund der Bedeutung des erfolgreichen Restores, möchte ich zum Thema der Backup- & Restore-Best Practices die Anforderungen an den Restore in den Fokus rücken. Was ist zu beachten, bevor Sie Ihre Backup- und Restore-Lösung einrichten?

Um sich ein Bild von den Aufgaben zu machen, die nach einer Katastrophe zu lösen sind, wir das Pferd von hinten aufzäumen - und mit dem Anruf eines verärgerten Kollegen beginnen:

„IT-Abteilung? Mein Computer funktioniert nicht mehr. Ich kann meinen Jahresbericht nicht mehr auf dem Dateiserver speichern."

Ein paar Sekunden später ruft der nächste Kollege an, und der nächste, und der nächste, und der nächste...

Jetzt merken Sie, dass ein ernstes Problem besteht. Erster Ratschlag von uns: Keine Panik!

Zweitens: Versuchen Sie, das Problem zu lokalisieren. Überprüfen Sie sämtliche Hardware-, Software- und Setup-Optionen.

  •      Sind alle Netzkabel angeschlossen (Kabel lockern sich öfter, als man annhemen würde...)
  •     Ist es der Dateiserver?
  •     Einer der Switches/Router?
  •     Die Verkabelung?
  •     Hat jemand in den letzten paar Minuten einige Einstellungen geändert?

Restore: Der Sprint zum Ziel

Nun müssen Sie herausfinden, wie lange es dauern wird, bis Sie den Dienst wieder in Betrieb nehmen können, abschätzen, wie wichtig der ausgefallene Dienst ist und wie er arbeitet. Beides zusammen ergibt Ihren Plan (nicht den Plan, die Weltherrschaft zu übernehmen, sondern den anderen!). Wenn der Dateiserver beispielsweise nur ein File-Sharing-Dienst ist, teilen Sie den Kollegen mit, dass sie ihre Daten lokal speichern müssen, bis der Server wieder läuft. Wenn dieser Server aber auch ein Bestellsystem oder das Support-Ticket-System enthält, gelten andere Recovery-Time-Objectives.

Suchen Sie Ihr letztes Backup. Auch hier ist je nach Art des ausgefallenen Dienstes ein älteres Backup ausreichend oder nicht ausreichend. Das Backup des Auftragssystems sollte ein Backup von vor wenigen Minuten enthalten.

Und welche Art von Backup-Strategie verfolgen Sie? Führen Sie in der Regel inkrementelle oder differentielle Backups durch? Je nach Backup-Methode stehen Sie vor einer kürzeren oder längeren Wiederherstellungsdauer.

Um es auf den Punkt zu bringen, hier sind die Ziele, die Sie in Betracht ziehen sollten:

  • RTO (Recovery Time Objective) -> Wie lange brauchen Sie, bis alles wieder in Ordnung ist?

Berechnen Sie die Zeit, bis alle Systeme wieder online sein müssen, ohne das Geschäft zu gefährden. Falls Ihr Server auch das Bestellsystem betreibt, möchten Sie den Server in wenigen Minuten wiederherstellen können. Ist es eine File-Sharing-Plattform, die Sie vielleicht ein paar Tage lang nutzen können?

  • RPO (Recovery Point Objective) -> Wie viele Daten können verloren gehen, ohne die Zukunft des Unternehmens zu gefährden?

Wie alt darf das Backup sein? Ändern sich die Daten in winzigen Intervallen und ein Verlust von mehr als einer Stunde würde bedeuten, dass Sie einen unersetzlichen Datenverlust haben? Oder ist der Dateiserver nur der zweite Speicherort für die Daten Ihres Kollegen und er könnte einfach alles wieder auf diesen Server kopieren?

  • Backup-Versicherung

Für beide Ziele müssen Sie entscheiden, ob Sie einen großen Teil Ihres Budgets ausgeben wollen oder nicht. Aber bedenken Sie, dass es katastrophale Folgen haben kann, wenn Sie unter- oder überversichert sind.

Überversichert zu sein, schadet wahrscheinlich nicht Ihren Daten, sondern Ihrem IT-Budget. Erzielt die kostspieligste Datensicherungslösung in Ihrer Umgebung tatsächlich die besten Backup- und Restore-Fenster? nehmen Sie sich Zeit für einen Test in Ihrer Umgebung, bevor Sie die Backup Software anschaffen. 

Unterversichert zu sein, kann im schlimmsten Fall zum vollständigen Datenverlust und damit zum Verlust des Arbeitsplatzes führen (falls die Zukunft des Unternehmens, in dem Sie arbeiten, für Sie von Interesse ist).

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

Nehmen Sie sich Zeit, um die RTOs und RPOs für jede Maschine und jeden Datentyp in Ihrer Umgebung zu priorisieren. Am Ende können Sie sich sogar für zwei verschiedene Backup-Lösungen entscheiden. Zum Beispiel: Eine leistungsstarke Software für die beiden Server, die nicht für eine Minute offline sein dürfen und eine ebenso schnelle, aber vielleicht mit einem kleineren Funktionsumfang und damit kostengünstigere Lösung für alle anderen Server.

Nachdem Sie Ihre RPO's und RTO's abgeschätzt oder berechnet haben und sich für eine Backup Software entschieden haben, benötigen Sie eine Backup-Strategie. Denken Sie daran, dass inkrementelle Backups (jede geänderte Datei seit dem letzten vollständigen oder inkrementellen Backup) schneller sind als differentielle Backups (jede geänderte Datei seit dem letzten vollständigen Backup, unabhängig von der Anzahl der Unterschiede seit dem letzten vollständigen Backup).

Doch die Einsparung beim Backup geht auf Kosten des Restore-Fensters, das bei inkrementellen Sicherungen deutlich länger ist als bei der Wiederherstellung mit einer differentiellen Sicherung:  Ein Restore aus differentiellen Backups benötigt nur das letzte vollständige und das letzte differentielle Backup, während ein Restore aus einem inkrementellen Backup das letzte vollständige Backup und sämtliche inkrementelle Sicherungen, seit dem letzten Voll-Backup bis zum Restore-Zeitpunkt benötigt. 

Proben für den Worst Case.

Erinnern Sie sich an Ihre Eltern und Lehrer, die sagten, dass Sie die Präsentation mehr als einmal üben müssen, bevor Sie sie halten? Gleiches gilt für die Wiederherstellung.

Erstens wollen Sie sicher vor dem Restore etwaige Mängel am Backup erkannt und behoben haben. Andernfalls würden Sie den Worst Case des Worst Case erleben und im Ernstfall bemerken, welche Daten Sie außer den Anwendungsdaten selbst hätten sichern müssen. Beispielsweise Active Directory Einstellungen, .PST Dateien oder Zugriffsberechtigungen.  

Zweitens helfen regelmäßige Übungen, während einer Katastrophe ruhig zu bleiben. Je mehr Sie das worst-Case-Szenario geübt haben, desto schneller werden Sie alles wieder zum Laufen bringen, wenn es doch einmal passiert. Ein Disaster-Recovery-Plan in schriftlicher oder gedruckter Form bietet im Ernstfall wertvolle Hilfe: Falls Sie einen mentalen Blackout erleben, können Sie Ihre Strategie einfach nachschlagen. 

So oder so - wir versprechen Ihnen: Im Worst Case werden gute Vorbereitung und Proben sich auszahlen. 

Mehr zum Thema

Für weitere Informationen rund um das Thema empfehle ich Ihnen das Whitepaper: Backup- & Storage-Strategien. Gern beraten wir Sie auch persönlich und helfen unter anderem beim Erstellen Ihres Backup-Konzeptes. Verschaffen Sie sich einen Überblick über unsere Service-Angebote.